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Guatemala

Der erste Grenzübertritt - von einigen in den nächsten Tagen – steht uns bevor. Von Tapachula, México, wollen wir nach El Carmen, Guatemala. Die sogenannten Grenzhelfer springen uns schon von weitem entgegen, wir versuchen sie so gut es geht abzuwimmeln. Eigentlich fühlen wir uns genug gut vorbereiten, den Papierkrieg alleine zu bewältigen, dank hilfreicher, ausführlicher Blogs von anderen Reisenden.

Als erstes muss die vor uns fahrende Pössllady jedoch den riesigen Topes erklimmen können, bevor es überhaupt losgeht. Das Ganze gestaltet sich aber ziemlich schwierig und wir schaffen es erst nach unterlegen von Holzplatten – und einem kaputten Spoiler. Somit sind wir mit den Nerven schon ziemlich am Anschlag, bevor es überhaupt losgegangen ist.

 

Erster Schritt wäre nun eigentlich die Ausreise aus Mexico, wir wollen aber unser Visum nicht abgeben, denn wir kommen ja in ca. drei Monaten wieder, und möchten nicht nochmals bezahlen usw. Wir haben gelesen, dass dies eigentlich kein Problem sein sollte – bei uns ist es jedoch eins. Die Zollbeamtin will es uns partout nicht lassen, zudem will sie noch über 300 Pesos für den Ausreisestempel. Es gibt Diskussionen, aber sie lässt nicht locker! Eine Mexikanerin mit einem kleinen Mädchen vermittelt, da sie sich gut in Englisch verständigen kann. Aber leider nützt es nix, wir verlassen das Büro mit dem Visum, jedoch ohne Ausreisestempel. Naja, hoffen wir, dass sie uns wieder reinlassen…Das gibt evtl. eine Busse, aber das Problem lösen wir dann bei der Einreise wieder irgendwie.

 

Durch viele Personen, welche sich hier tummeln, schlängeln wir uns in Richtung Zoll von Guatemala. Die vielen Leute machen einen konfus und es ist alles schrecklich unübersichtlich. Ein Grenzhelfer lotst uns in einen Parkplatz, obwohl wir eigentlich nicht wollen, aber nun sind wir schon drin.

Wir versuchen immer wieder den einen Typen abzuwimmeln, er folgt uns hartnäckig. Grrrr….Bei der guatemaltekischen Migracion will der Zöllner wissen, wieso wir keinen mexikanischen Ausreisestempel haben, wir stottern etwas dahin und es ist erledigt. Auch erzählt er etwas von 10 Quetzales, welche wir bezahlen müssen, wir fragen ihn nach einer Quittung und irgendwie hört er anschliessend damit auf! Dieses Geld würde nämlich einfach in seiner Schublade verschwinden. Er gibt uns das Formular, um unser Auto einzuführen, wir füllen es aus und marschieren weiter zum entsprechenden Schalter. Ein netter Beamter nimmt sich unser an, sagt, was er für Kopien braucht und schickt uns ins gegenüber liegende Kopierbüro. Nachher wieder zurück zum Schalter und erst mal warten.

 

In der Zwischenzeit treffen wir Anna und Joana wieder, die nette Mexikanerin mit ihrem Mädchen, welche in Guatemala lebt und alle drei Monate an der Grenze ihre Aufenthaltsgenehmigung erneuern muss. Sie hilft uns wo sie kann, steht bei der langen Schlange in der Bank für uns an, damit wir gleich die Einzahlung von 160 Quetzales vornehmen können usw. Nach etwa einer

Stunde ist alles erledigt, wir holen unser Auto, werden desinfiziert, und

geschafft ist es. Wir als Personen interessiert niemand, lustig.

 

Anna fragt uns, ob wir sie, die Kleine und ihren Bruder nach La Gomera, etwa in der Mitte von Guatemala, mitnehmen würden. Nach kurzer Besprechung sind wir uns einig, das machen wir, da sie uns nämlich gleich noch einen Schlafplatz anbietet. Ihre Eltern führen eine Mission und hätten Platz.

Also starten wir unser kurzes Abenteuer Guatemala. Die Fahrt führt uns an riesigen Zuckerrohrfeldern vorbei, an herzigen Tuktuks, farbige, ausrangierte Schulbusse überholen uns, die Strassen sind mal gut, mal weniger. Anna ist eine interessante Begleiterin und wir erfahren ganz viel über ihr nicht immer ganz einfaches Leben in Guatemala. Sie arbeitet, wenn sie nicht bei ihren Eltern in der Mission ist, in einem Kinderheim in Guatemala City. Traurige Geschichten erzählt sie uns….

 

Nach langer Reise erreichen wir den Ort La Gomera. Bestaunt werden wir wie Ausserirdische, ich denke, zwei Schweizer Wohnmobile fahren hier eher selten durch. Aber immer lächeln und winken die Leute. Bei der Mission angekommen, werden wir von Annas Eltern so herzlich begrüsst und in Empfang genommen, ganz viele Kinder bestaunen uns, wir fühlen uns gleich willkommen. 

 

Die Autos in den sicheren Innenhof zwischen Schweinen, Hühnern, Enten, Kaninchen und Schildkröten zu verfrachten entpuppt sich als etwas schwierig! Der Papa und einige Jungs räumen alles weg, schaufeln den Weg frei und als sie das Tor öffnen, sehen wir, dass wir da gar nicht durchpassen. Kurzerhand werden die anderen Autos in der Einfahrt umparkiert und wir platzieren unsere Gefährte dort, so, das passt. Gleich werden wir zum Essen hingesetzt, es gibt eine feine Suppe mit Tortillas, zum Nachtisch frisch gebackene Süssigkeiten.

 

In dieser Mission erhalten etwa 70 bis 80 Kinder jeweils eine warme Mahlzeit und sind einfach herzlich willkommen. Man merkt, dass alle sich hier wohl fühlen, auch wir.

 

Am Morgen heisst es bereits wieder Abschied nehmen, aber diese wunderbaren Menschen werden wir so schnell nicht vergessen. Anna, muchos gracias and all the best for you, Joana, Jorge and his wife, and your parents!!!!

Da wir etwa Mitte Dezember in Costa Rica sein wollen, dienen uns die Länder wie Guatemala nur zur Durchreise und wir planen, auf dem Rückweg etwas mehr Zeit zu verweilen!


Das heisst für uns, viele Kilometer fahren, einen sicheren Schlafplatz suchen und Nerven aufreibende Grenzübertritte überwinden. Vor allem das Schlafplatz suchen ist nicht sehr einfach, aber bis jetzt klappte es super, dies auch am nächsten Tag! Etwa 50 Kilometer vor der Grenze zu El Salvador, in Taxisco, sehen wir am Strassenrand einen Wegweiser „Campamento“. Das tönt doch wie ein Campingplatz. Wir fahren rein, ein Auto kommt uns entgegen, und der nette Herr spricht sogar englisch. Er sei der Pastor und wir dürfen sehr gerne bei der Kirche übernachten, die werde auch die ganze Nacht bewacht! Wieder hat uns das Glück begleitet!


Bereits verlassen wir auch dieses Land wieder, aber wir kommen zurück! Weiter geht es nach El Salvador.

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Kommentare: 2
  • #1

    chantal (Montag, 15 Dezember 2014 13:40)

    Ihr seid die besten Abenteurer der Welt!!!! :) Ich bin ein grosser Fan! Bin mir am überlegen eine Fangemeinschaft zu gründen....

  • #2

    Manuela S. (Mittwoch, 17 Dezember 2014 17:00)

    Ich liebe Euren Blog :-) Man kann dabei so schön dem 'grauen Alltag' entflieh'n und sich an die Sonne träumen! Passt auf Euch auf, geniesst die Sonne und weitere Abenteuer!