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Guatemala II

Wieder überstehen wir die Grenzformalitäten innert kurzer Zeit – schwupp und wir sind in Guatemala. Auf guten Strassen fahren wir durch Dörfer und Städte, bis wir vor Cuilapa in einem Stau stehen. Es dauert und dauert und…Keine Ahnung was passiert ist, es geht einfach während langer Zeit keinen Meter weiter. Zwischendurch fahren wieder mal einige Autos vorbei, komisch, wohin gehen die?

Als drei Bimbo-Lastwägeli vor uns sich ebenfalls links an der Kolonne vorbei auf den Weg machen, hält uns nichts mehr und wir folgen ihnen. Kurz nach der Brücke biegen sie rechts ab, wir hinterher! Aha, die kennen einen Schleichweg, das haben wir super gemacht, wir zwei Schlaumeier. Die asphaltierte Strasse führt uns mitten durch dicht bewohntes Gebiet. Dann die erste Hürde. Zwei Metallpfosten so eng, dass wir nur mit je einem Millimeter auf jeder Seite knapp durchkommen, wie haben denn das die Bimbo-Lastwägeli geschafft? Die sind in einem Tempo unterwegs, wir verlieren sie schon nach kurzer Zeit aus den Augen. Der Strasse ist leider schon nach kurzer Zeit nicht mehr asphaltiert, sondern staubig und steinig. Hmmm, hinter uns eine Riesenkolonne mit Autos, die die gleiche Idee hatten. Vor uns – ooooh, plötzlich eine steile Stichstrasse, Löcher so gross wie weiss auch nicht was, so eng, dass zwei Autos nicht nebeneinander passieren können. Jugendliche Einheimische regeln den Verkehr, na toll. Wir müssen zuerst mal rückwärts wieder runter und haben das Gefühl, dass schaffen wir nie. Ich steige aus und versuche die Lage zu checken – es gibt eh keine andere Möglichkeit, wir müssen es versuchen, denn wenden ist absolut unmöglich und hinter uns stauen sich die Fahrzeuge (die denken wohl, was haben diese Touris wohl hier verloren, was ja auch eine absolut berechtigte Frage ist). Also, ich gebe das Zeichen, Anlauf holen und Gas geben – oder so ähnlich. Und – man glaubt es kaum, unser Bussli schafft auch diese Hürde glamourös. Leider hatte ich nicht die Nerven, das Handy aus dem Auto zu holen und ein Video zu machen, denn das hätte sich sehen lassen. Aber ehrlich gesagt, habe ich nicht im entferntesten daran gedacht und wir waren einfach nur dankbar, als wir nach  ca. einer halben Stunde wieder auf der Panamericana waren – den Stau haben wir grossräumig umfahren!

Antigua

Die nächste Hürde lässt nicht lange auf sich warten, um nichts in der Welt wollen wir durch Guatemala-Stadt fahren, welche ja als ziemlich gefährlich bekannt ist! Auch dies schaffen wir und treffen am frühen Nachmittag sicher in Antigua ein. Es ist nicht schwer zu erraten, wann die Hauptstadt der Provinz Sacarepéquez erreicht ist, denn der Asphalt hört schlagartig auf und geht über in die engen gepflasterten Strassen von Antigua, der Vorzeige-Kolonialstadt des Landes.

 

Wie alle Reisenden im eigenen Fahrzeug finden auch wir den Übernachtungsplatz bei der Touristen-Polizei. Hier darf man gratis (Spenden sind willkommen) und sicher stehen.

 

Die nächsten Tage besuchen wir diese schöne Stadt und staunen über die prächtigen Kolonialgebäude, gewaltigen Klosterruinen und imposanten Kirchenfassaden. Da die meisten Ausländer hier eine der vielen Sprachschulen besuchen ist der Ort sehr touristisch, aber trotzdem sehr angenehm und friedlich. Wir geniessen es und lassen uns treiben.

Lago de Atitlán

Azurblau schimmernd und umrahmt von drei majestätischen Vulkanen (Atitlán, Tolimán und San Pedro): Das ist unser nächster Stopp, der Lago de Atitlán. Um diesen See liegen rund 15 kleine Indianerdörfer, welche ihre Ursprünglichkeit noch weitgehend bewahren konnten und daher sehr traditionell leben.

 

Am Tag nach unserer Ankunft starten wir morgens auf eine Wanderung von Santa Cruz nach San Marcos. Ein kleines Boot-Taxi bringt uns bis nach Santa Cruz, wo die Wanderung am Ufer entlang, über einen Holzsteg, beginnt. Kurz danach steigt der Pfad Richtung dem Dorf Jaibalito. Die Aussichten geben uns das Gefühl, im Tessin zu sein. Sehr schön schlängelt sich der Weg durch Natur, kleine Dörfer und immer mit Blick auf den See. Sehr idyllisch - wenn da nicht der junge Herr mit einer Machete in der Hand plötzlich am Wegrand stehen würde und doch glatt versucht, seine Hand in die Hosentasche zu stecken und nach Geld verlangt. Aber hallo?!?! Kein Geld gibt es…Wir laufen einfach weiter. Ich glaube, der ist etwa gleich erschrocken wie wir, zumal wir ihn um mindestens drei Köpfe überragten. Auf jeden Fall folgte er uns nicht. Irgendwie ist das ganze jedoch nicht mehr so unbelastet und gemütlich und wir entscheiden uns, in Tzununá das Tuk-Tuk bis nach San Marcos zu nehmen. Schade, aber muss ja schliesslich auch mal noch gemacht sein. 

 

Nach diesem Schock gönnen wir uns ein feines Mittagessen in San Pedro de Laguna, bevor wir wieder wohlbehalten und glücklich zurück nach Panajachel böötlen.

Solalà

Freitags ist immer Markttag in Sololà. Dieser Ort liegt auf 2113m und ist ein sehr traditionelles Städtchen, in dem der Anteil der Indígena-Bevölkerung bei 90% liegt.

 

Mit einem kunterbunten Chickenbus erklimmen wir die Höhenmeter und schon bald stehen wir inmitten von geschäftigem Treiben auf dem Markt. Wahnsinn die vielen Leute und wir ragen wieder mal als einzige Bleichgesichter aus allen heraus. Rot und blau sind die dominierenden Farben der lokalen Trachten, die auch noch von den Männern getragen werden. Allerlei wird verkauft, Gemüse, Früchte, Fleisch (totes und lebendiges), Gewürze, Kochutensilien, Kleider, Decken, Blumen… Es ist eindrücklich diesen Markt zu besuchen und wirklich ein Erlebnis.

 

Mit der Fahrt via der Panamericana hoch über die Berge geht es frühmorgens an die Grenze von La Mesilla – und bereits heisst es wieder Bienvenidos México!

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