Flag Counter

Costa Rica III

Mirador de Quetzales

Von der Playa Domenicalito fahren wir nach San Isidro de El General, wo es wieder mal gilt, den Kühlschrank aufzufüllen. Über den Cerro Muerte geht es über eine steile Fahrt bis zur Lodge Mirador de Quetzales. Zuerst müssen wir warme Kleider von tief hinten in den Schränken hervor suchen, es ist etwa 25 Grad kälter hier auf 2700 Meter über Meer.

An diesem Ort wollen wir den wunderschönen Vogel Quetzal beobachten. Der Quetzal lebt ausschließlich in den Nebelwäldern Mittelamerikas. Das immer feuchte Klima ermöglicht die Verrottung abgebrochener, toter Baumstümpfe, so dass der Quetzal seine Bruthöhle in das morsche Holz graben kann. Noch existieren ausgedehnte Nebelwaldgebiete als Lebensraum des Quetzals in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua und Panama.

 

Der Quetzal wurde von den präkolumbischen Kulturen wegen seinen prachtvollen langen Schwanzfedern, die als Kopfschmuck für ihre Priester dienten, gejagt. Da die Tolteken und nach ihnen die Azteken in Mexiko den Vogel als Gottheit Tlahuizcalpantecuhtli bzw. Quetzalcoatl verehrten, wurde er jedoch nicht getötet. Die Vögel wurden gefangen und die langen Oberschwanzdecken wurden ausgerissen. Wer einen Quetzal tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Heute werden Quetzale noch illegal gejagt und getötet.

Nach einer kühlen Nacht meldet sich der Wecker früh morgens um 5.20h, die Tour zu den bunten Vögeln startet um 6.00h. Etwa 10km von der Lodge entfernt befinden sich Bäume mit kleinen Avocadofrüchten, welche die Quetzales essen. Und tatsächlich, das gut geschulte Auge unseres Guides entdeckt schon bald ein Weibchen und kurz darauf das prächtige Männchen mit den langen, bunten Schwanzfedern. Sehr eindrücklich zum Beobachten!

Zurück auf der Lodge und nach einem warmen Kaffee verabschieden wir uns, es heisst die steile Auffahrt zur Hauptstrasse zu erklimmen. Wir haben auf dieser Höhe immer das Problem, dass unser Auto fast keinen Pfupf mehr hat, irgendetwas im Zusammenhang mit der Einspritzanlage, welche nur bis 2500 Meter über Meer eingestellt ist. Gar nicht lustig, denn du kannst das Gaspedal drücken wie du willst, es kommt einfach nix. Ganz knapp und mit etwas Anlauf schaffen wir es tatsächlich hoch, zum Glück, denn in der Nacht hat es noch geregnet und der matschige Untergrund ist nicht wirklich eine Hilfe.

Orosi

Via Cartago fahren wir durch das Orosi-Tal nach Orosi. Hier haben wir eine Adresse von den Schweizern Fränzi und Fredy, welche Übernachtungsplätze in ihrem schönen Garten anbieten. Fränzi führt eine Panaderia (Bäckerei) im Ort, wo wir auch gleich den Sonntagszopf für den nächsten Tag einkaufen. Angekommen bei ihnen zu Hause – nachdem wir die vier bellenden Hunde begrüsst haben – lernen wir Hélène und Michel aus Genf kennen. Sie sind seit 14 Monaten von Argentinien herkommend unterwegs nach Kanada.

 

Bei etwas regnerischen und kühlen Wetter entscheiden wir uns, zwei Nächte zu bleiben. Am Sonntag erkunden wir den kleinen und überschaubaren Ort Orosi zu Fuss und trinken bei Fränzi in der Bäckerei einen feinen Cappuccino.

Parque Nacional Cahuita

Über eine wunderschöne Bergstrasse, vorbei an riesigen Bananen- und Zuckerrohrplantagen, führt uns der Weg an die Karibikküste. In Cahuita steuern wir den Campingplatz Maria an. Im wunderschönen und gepflegten Garten geniessen wir wieder Wärme und Sonne, beobachten ein Faultier, bei seinen gaaaanz langsamen Bewegungen und lassen uns morgens von den unglaublich lauten Brüllaffen wecken.

 

Mit dem Fahrrad geht es zum Eingang des Nationalparkes Cahuita. Über einen wunderschönen Strandweg erkundet man diesen Park und kann die vielfältige Tierwelt bestaunen.

Punta Uva

Nach drei Tagen verlassen wir Cahuita und finden in Punta Uva einen wunderbaren, einsamen Strandplatz. Am nächsten Tag treffen auch Helène und Michel ein und wir verbringen ruhige und erholsame Tage an der Beach.


Nach vier Tagen müssen wir uns langsam aber sicher wieder einmal nordwärts bewegen. Wir möchten den Nationalpark Tortuguero erkunden, welcher nur via Wasser erreichbar ist. Hélène und Michel schliessen sich uns an.

Parque Nacional Tortuguero

Auf einem Hotelparkplatz in Cariari verbringen wir die Nacht und fahren am Morgen nach La Pavona, wo wir das Auto stehen lassen und mit dem Boot auf die Insel Tortuguero übersetzen. Es regnet in Strömen! Aber – wir dürfen uns ja nicht beklagen, seit einem halben Jahr hatten wir praktisch keinen Regentropfen mehr gesehen.


Der Nationalpark Tortuguero wurde 1975 gegründet, um die wertvolle Tier-und Pflanzenwelt des karibischen Tieflandes zu erhalten. Der 35 Kilometer lange Küstenstreifen, der zum Park gehört, ist ein wichtiger Eiablageplatz für die vom Aussterben bedrohten grünen Meeresschildkröten. Vor allem in der Zeit vom Juni bis September schwimmen die Schildkröten zu Tausenden an Land und verstecken die Eier im Schutze der Dunkelheit im Sand. So lebenswichtig für die Schildkröten dieser Strand auch sein mag, der Tortuguero Nationalpark bietet weit mehr. Der Park schützt fast 190 km² Land und etwa 520 km² Gewässer.


Um die vielfältige Natur- und Pflanzenwelt zu entdecken, buchen wir eine Kajaktour früh morgens und einen Nightwalk. Nur – frühmorgens regnet es aus Kübeln und es ist unmöglich die Tour zu starten. Endlich um 11h können wir losgehen, es regnet immer noch, aber nicht mehr ganz so stark. Ganz ruhig gleiten wir über das Wasser und Roberto macht uns immer wieder auf Tiere, Pflanzen und allerlei Sachen aufmerksam.


Im Dunkeln und mit Taschenlampe ausgerüstet schleichen wir am Abend durch den Dschungel. Viele Geräusche und Tierrufe umgeben uns, Roberto findet die Tiere unter jedem Blatt, hinter jedem Ast – ob die wohl angeklebt sind. Sehr eindrücklich und kurzweilig vergeht die Zeit und es regnete ausnahmsweise gar nicht!


Nach zwei Tagen verlassen wir diesen speziellen und interessanten Nationalpark und freuen uns sehr auf das Bussli. Auch heisst es wieder einmal Abschied nehmen – Hélène und Michel bleiben noch etwas in Costa Rica, während es uns Richtung Norden zieht. Merci beaucoup pour votre accompagnement, vous allez nous manquér. Bon voyâge et on éspère à une prochaine!

Parque Nacional Vulcán Poás

Da die Fahrt zum Vulkan Poás ohne 4x4 zu erreichen ist (was hier in Costa Rica nicht selbstverständlich ist) und dieser zudem mit dem türkisfarbenen Kratersee auch sehr fotogen zu sein scheint, schlängeln wir uns durch die Hauptstadt San José und steigen anschliessend Meter für Meter den Berg hinauf. Bei einem Restaurant kurz unterhalb des Eingangs dürfen wir auf dem Parkplatz übernachten. Früh am Morgen nämlich soll es los gehen, bevor die Touristenströme den Berg erklimmen. Erstens kommt es anders als man denkt und überhaupt.


Die ganze Nacht regnet es, am Morgen jedoch strahlt die Sonne, yuppie, haben wir Glück und der Krater ist nicht wie so oft im Nebel? Denkste, am Eingang sagt sie uns, heute wird wohl nix, im Moment auf jeden Fall sei alles zu. Wir drehen um, gehen ins Restaurant runter und genehmigen uns ein ausgiebiges Frühstück. Und – wir versuchen es noch einmal. Die Dame am Eingang ist immer noch skeptisch, sie meint, vielleicht sei es jetzt ein bisschen besser. OK, wir versuchen es, zahlen die 15 Dollar Eintritt pro Person und zudem wollen sie noch 6 Dollar für den Parking, Halsabschneider sind sie! Grrr….


Tja, leider lässt der Nebel nicht locker und zeigt weder eine Sekunde geschweige dann eine Minute den wohl so schönen Kratersee! Wir haben es wenigstens versucht…

Arenal-See

Durch wunderschöne Kaffeeplantagen, vorbei an Wasserfällen und rauf und runter durch die Berge erreichen wir über La Fortuna den Arenal-See. Dies ist der grösste Stausee Costa Ricas und er liegt am Fusse des Vulkans Arenal. Aber auch dieser Vulkan versteckt sich in den Nebelschwaden.


Gegen Abend erreichen wir „la pequeña helvecia“ – die kleine Schweiz. Ein Schweizer hat hier vor vielen Jahren begonnen, dieses kleine Paradies zu erschaffen. Ein alter Bus aus Frutigen, ein Zug mit Bahnhof, mehrere Ställe und Häuser wie in einem Schweizer Bergdorf und zudem ein Restaurant mit Schweizer Spezialitäten. Auf dem Parkplatz dürfen wir übernachten und zum Znacht gibt es Rösti und zum Dessert ein Karamelköpfli, mmmh, lecker wars!


Heute nun sind wir bei den nächsten Schweizern in La Cruz angekommen. Auf der Finca Cañas Castilla erholen wir uns die nächsten Tage, bevor wir über die 10km weiter entfernte Grenze Richtung Nicaragua gehen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Wolfgang & Barbara (Montag, 02 Februar 2015 13:50)

    Hallo Ihr beiden,
    wir freuen uns sehr das es euch gut geht, wir ins schon 14 Tage auf Sri Lanka unterwegs und in einer Woche fliegen wir auf die Seychellen, wir wollen auch mal die angeblich schönsten Strände der Welt sehen. Wir wünschen euch viel Glück mit eurem Büssli möge er noch für viele Kilometer gut sein.
    Ganz liebe Grüße Wolfgang & Barbara

  • #2

    Simi (Sonntag, 08 Februar 2015 10:49)

    Servus aus dem Winter
    Wir trotzen der Kälte und dem vielen Schnee, halten hier die Stellung und lassen uns von euren Berichten und Fotos in eure Abenteuerwelt entführen. Ich lese immer sehr interessiert eure Erzählungen und stelle mir vor, wie es wohl sein muss/darf, so lange unterwegs zu sein. Weiterhin eine tolle Zeit! Hasta luego Simi