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México II

Unseren nächsten Halt machen wir im hübschen Städtchen Loreto. Gleich zwei Nächte bleiben wir auf dem Rivera del Mar RV Park, wo wir bei der netten Inhaberin Yolanda einen guten Preis für unsere beiden Autos aushandeln können – wie charmant doch die Männer manchmal sein können…

Hier finden wir ein gutes Internet und organisieren, googeln und lesen diverse Homepages, um uns über unsere Weiterreise schlau zu machen. Es gilt die Fähre von La Paz nach Topolabambo oder Mazàtlan auf dem Festland auszukundschaften, die Fahrerlaubnis fürs Festland müssen wir noch abholen undundund.

 

Plötzlich werden wir mit einem netten „hoi zämä“ begrüsst und wir lernen Sue und Deny aus der Region Thun kennen, welche mit ihrem in Vancouver gekauften Camper unterwegs nach Panama sind. Bei einigen Biers verbringen wir einen coolen Abend mit vielen spannenden Reisegeschichten. Wir hoffen sehr, dass wir die beiden irgendwo wieder antreffen!

 

Die Tage auf dem sauberen, aber leider nicht am Meer liegenden Platz vergehen wie im Fluge. Früh morgens ziehen wir weiter – La Paz ruft. In der Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur gilt unsere erste Station dem Walmart und wir erledigen einen Grosseinkauf mit allem Drum und Dran. Fast hat man das Gefühl, wieder in den USA zu sein. Als wir auf dem Parkplatz unsere Autos einräumen, parkt ein schnüsiger, „kleiner“, knutschgelber Unimog mit deutschem Kennzeichen neben uns und wir lernen Erika und Axel aus Leipzig kennen. Sie sind ebenfalls im Frühling in Halifax gestartet und unterwegs gen Süden.

Irgendwie fehlt die Lust, jetzt die Stadt zu erkunden, es ist heiss, der Verkehr ist gross und wir wollen an den Strand! Also raus hier. Wir fahren nach Pichilingue, dem Fährhafen, aber die Büros sind bereits geschlossen. Ein freundlicher Sicherheitsbeamter hilft uns jedoch weiter, sagt, wann die Büros am nächsten Tag (Sonntag) geöffnet haben und gibt uns noch Tipps für in der Nähe liegende Strände. An der Playa Tecolote finden wir einen wunderbaren Strandabschnitt, wo wir frei stehen können, traumhaft. Am Morgen sehen wir im glasklaren Wasser sogar noch einen Meeresschildkröte vorbei schwimmen.

Am Sonntag dann erledigen wir die administrativen Aufgaben am Fährhafen. Die Jungs sind für die Fahrerlaubnis (Permiso de Importación de Casa Rodante) zuständig, diese erhalten wir am Schalter „Banjercito“. Wir Mädels vergleichen die Preise der zwei Fähren „BajaFerries“ und „TMC“. TMC ist eher ein Frachtschiff, die Preise sind jedoch deutlich günstiger. Also werden wir versuchen, die Tickets an unserem Abfahrtstag dort zu ergattern, da sie nicht im Voraus gekauft werden können. Alle haben ihren Job tipptopp erledigt und wir fahren weiter Richtung südliches Ende der Baja California. Nachdem der Pazifik und der Golf über mehr als 1‘300 km getrennt waren, treffen sie hier wieder aufeinander. Im hübschen Los Barriles finden wir einen Übernachtungsplatz (Parque Playa Norte RV Park) für gerade mal 100 Pesos (ca. 7 Franken) pro Auto – und wieder sind wir direkt am Strand.

Als wir das Städtchen Cabo San Lucas anfahren, sind die Schäden des vor einigen Wochen durchgeflitzten Wirbelsturms noch ziemlich ersichtlich! Hier ganz im Süden wurde vieles beschädigt und verwüstet und die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, denn ab Ende November fahren die Amis für die Thanksgiving-Ferien und anschliessend die Weihnachtsferien ein. Da zudem noch zwei Kreuzfahrtschiffe am Hafen stehen, möchten wir bei dieser Hitze und mit vielen Touris nicht gleichzeitig den Ort erkunden. Also machen wir uns auf den Weg Richtung Todos Santos. Es folgen ganz viele schöne Strände, aber wie kommen wir dahin, es ist nix angeschrieben. Verschiedene Rüttelpisten versuchen wir runterzufahren, ohne Erfolg. Irgendwann erreichen wir das herzige Todos Santos, aber wir suchen immer noch den Strandplatz. Rechts umkehrt und zurück. In unserem Reiseführer steht 50m nach KM64 geht ein Abzweiger zur schönen Surfer-Beach „Los Cerritos“. Naja, sind eher 500m als 50m, aber – wir finden den richtigen Abzweiger! Und welches Bussli sehen wir von weitem? Den beigen „Edi“ von Sue und Deny – sie haben bereits eine Nacht hier verbracht und wir „bauen“ mit unseren drei Fahrzeugen eine gemütliche Schweizer Burg, verbringen einen herrlichen Nachmittag und einen tollen Abend mit feiner Tortilla, Fajitas und etwas Bier und Wein. So schön kann ein ganz normaler Montag sein!

Uns zieht es aber bereits am nächsten Tag wieder zum Strand „Tecolote“, der gefällt uns noch ein bisschen besser. Dort wollen wir bis am Donnerstag bleiben und dann die Fähre aufs Festland nehmen.

Am Donnerstagmorgen schlendern wir über die Malécon in La Paz, wo zugleich ein farbenfroher Umzug statt findet. Wunderschön zum Zuschauen.

Tja, und dann wollen wir aufs Festland – oder besser gesagt wollten wir, denn manchmal kommt es anders als das man denkt! Voller Tatendrang, ausgerüstet mit allem Drum und Dran fahren wir wieder zum Fährhafen. Zuerst Schlange stehen hinter den vielen Lastwagen, dann Sicherheitskontrolle. OK, das wäre mal geschafft. Nun heisst es die Tickets organisieren. Frisch fröhlich laufen wir zum TMC Schalter und da  teilen sie uns mit – heute fährt keine Fähre. WIESO denn nicht! Wir bekommen keine Antwort, fragen verschiedene Personen, sie fährt einfach nicht heute. Na wann dann? Am Sonntag – ahaaaa?!?! Heute fährt nur die viel teurere Baja Ferries. Wir versuchen es mal an diesem Schalter. Bevor wir ein Ticket kaufen können, benötigen wir einen weissen Fackel von den Herren, die das Auto ausmessen. Wieder ahaaa…Die messen uns, wir sind nicht damit einverstanden, denn alles was über 6m ist, kostet nochmals mehr. Wir diskutieren bis zum geht nicht mehr und einigen uns bei Ralf und Carmen auf 6m, bei uns auf 6.30m – in der Zwischenzeit wurden auch noch die Fahrräder abmontiert und in den Innenraum verstaut, so sparen wir nochmals einige Zentimeter. Also wieder zurück an den Schalter, anstehen und mal den Preis verlangen. Es haut uns aus den Socken bzw. Flipflops! Die sind doch tatsächlich mehr als doppelt so teuer wie die TMC-Fähre. Nach einigen Diskussionen entscheiden wir, das zahlen wir nicht! Wir warten auf Sonntag und hoffen, dass die Fähre dann auch fährt. Als wir endlich nach langem Suchen und fast verzweifeln auch noch den Ausgang finden, blüht uns wieder mal eine Militärkontrolle! Naja, die Jungs sind ja immer sehr nett und freundlich… Endlich geht die Fahrt weiter zum Los Barilles Strand und wir geniessen wieder mal ein verdientes „Sun-Fun-andnothingtodo“…

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Kommentare: 1
  • #1

    Simi (Samstag, 22 November 2014 14:56)

    Holà! Spannend, was ihr alles berichtet. Ich schwelge in Erinnerungen, war ich doch vor 25 Jahren 2 Monate in Mexiko:) machts weiterhin gut, passt auf euch auf! Adios Simi