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Utah II / Arizona II

Horseshoe Bend / Lake Powell / Glen Canyon National Recreational Area

 

Während wir in Page auf die Sonne warten, besuchen wir den Horseshoe Bend – der Colorado River ist hier wie ein Hufeisen geformt, was von der Klippe oben sehr eindrücklich aussieht.


Ebenfalls machen wir uns auf die Suche nach Christiane und Birger, wir wissen, dass sie auf dem Camping beim Lake Powell übernachteten. Leider sind sie aber schon am Vortag weiter gefahren. Dafür entdecken wir plötzlich ein VW-Büssli mit Schwyzer Kennzeichen, halten an und lernen Claudia und Martin (sowie Martins Mutter Berta) kennen. Die zwei sind schon über ein Jahr und noch für unbestimmte Zeit unterwegs, bei einem feinen Kaffee und mit viel Gesprächsstoff verbringen wir einen gemütlichen Morgen, bevor wir durch den Glen Canyon wieder nach Page fahren.

 

Als zwischen 1956 und 1964 der Glen Canyon Dam errichtet wurde, schuf der Mensch den zweit grössten künstlichen See der USA, in dem er gleichzeitig den zweit grössten Canyon der Welt unter Wasser setzte. Bereits damals, als Ökologie noch klein geschrieben wurde, gab es in der ganzen Welt Proteste gegen das Vorhaben. Dies hinterlässt einen etwas faden Beigeschmack beim Durchfahren, nichts desto trotz ist es jedoch eine schöne Region zum Anschauen.

Lees Ferry National Recreational Area

 

Nachdem wir die fast 150m hohe Navajo Bridge überquert haben, entscheiden wir uns spontan, diesen Park zu besuchen. Von hier aus starten die Schlauchboottouren in den Grand Canyon und anscheinend sind diese bis zu zehn Jahre ausgebucht. Na toll, da muss man entscheiden, ich würde gerne am 17. September 2024 diese Tour erleben! Aber ist bestimmt ein tolles Abenteuer in dieser Gegend mit dem Boot über den Colorado River zu paddeln.


Auf dem Campground treffen wir die Schweizer Anita und Markus, welche bereits seit sechs Jahren mit Motorrad, Truckcamper und nun mit dem Wohnwagen auf der ganzen Welt unterwegs sind und wir trinken ein Gläschen Wein zusammen und lauschen ihren Erlebnissen.

Grand Canyon Nationalpark

 

Wer kennt sie nicht, die grösste, meist besuchte Schlucht der Welt – den Grand Canyon. Über den North Rim erreichen wir das riesige Gebiet und bleiben zwei Nächte auf dem Campground. Am ersten Abend wandern wir zum Cape Royal um den Sonnenuntergang zu fotografieren, was leider etwas schwierig ist, da genau dann eine Wolke auftaucht. Im Stockfinstern kraxeln wir den Berg wieder runter, ich bin heilfroh, als wir endlich wieder beim Auto sind. Die Wanderung am nächsten Tag zur Grand Canyon Lodge und dem Bright Angel Point bei Sonnenschein ist doch etwas entspannter. Wir beide besuchten den Grand Canyon nun schon zum zweiten Mal, und auch dieses Mal müssen wir sagen, uns gefällt der Bryce Canyon einfach besser -  jaja, wir sind verwöhnt vor lauter Schönheiten  auf diesem Fleck Erde, es ist „klagen“ auf einem sehr hohen Niveau.

Zion Nationalpark

 

Am Sonntag treffen wir im nächsten Nationalpark ein, dem Zion Nationalpark. Und wir sind nicht die einzigen, es herrscht reger Verkehr auf der roten Strasse durch die sehr schöne rote Berglandschaft. Ein Teil des Parkes kann nur mit dem Gratis-Shuttlebus erkundet werden – nicht wirklich so unser Ding, aber wir ringen uns durch und, nehmen den Bus aber erst am späteren Nachmittag und somit mit einer angenehmen Menge an Touris. Wir steigen einige Male aus, nehmen den nächsten Shuttle und spazieren „oben“ angekommen zum Temple of Sinawava. Mit der Erkundung des Westteiles am nächsten Tag schliessen wir auch diesen sehr schönen Park ab.

Cedar Break National Monument

 

Das Cedar Break National Monument ist ein Taleinschnitt mit einem riesigen roten Amphitheater, wir sind fast alleine hier und staunen, denn es sieht sehr eindrücklich aus. Der Krete entlang wandern wir bis zum Spectra Aussichtspunkt, Fotos könnte man aus jedem Winkel machen. Dieses noch nicht überlaufene National Monument lohnt wirklich den Abstecher.

Bryce Canyon Nationalpark

 

Mit der Fahrt durch den Red Canyon erreichen wir den Bryce Canyon Nationalpark. Auch diesen Nationalpark besuchen wir zum zweiten Mal, und auch dieses Mal verschlägt es uns den Atem, so unglaublich schön. Diese wundersame Märchenlandschaft lässt sich eigentlich nicht mit Worten beschreiben. Dieses Tal ist geformt wie das Amphitheater von Cedar Breaks, nur dass im Bryce Canyon zusätzlich noch Tausende von grossen und kleinen Steinsäulen und –wänden stehen. Diese leuchten durch  ihren Eisen- und Manganoxyd-Anteil in den verschiedensten Farben. Mal rot, dann violett und häufig auch rosa. Auch hier buchen wir zwei Nächte auf dem Camping und laufen zwei wunderbare, lange Wanderungen, welche sehr zu empfehlen sind (Fairyland Loop Trail, 13km, The Figure 8, 11km), da man den wirklich vielen Besuchern dieses Parks aus dem Wege geht und sich im roten Tal, auf weiss gepfadeten Wanderwegen und zwischen den riesigen Säulen ganz alleine vorkommt, nur wenige andere Wanderer kreuzen uns. An beiden Morgen stehen wir bereits bei Sonnenaufgang am Sunset Point (ja, hier sieht man den Sunrise besonders schön und es hat nicht so viele Leute wie auf der Sunrise-Plattform). Nach der Fahrt über den Scenic-Drive und dem Halt an fast allen Aussichtspunkten verlassen wir diesen Park glücklich und zufrieden und mit vielen schönen Fotos mehr im Gepäck!

Grand Staircase-Escalante National Monument

 

Dieses National Monument wurde erst in den 90er-Jahren und aus politischen Gründen eingerichtet. Präsident Clinton entschloss sich zur Einrichtung dieses Naturschutzgebietes, als der Staat Utah den Abbau von Bodenschätzen in dieser Region durchsetzen wollte. In diesem riesigen Areal verbergen sich unschätzbare Naturschönheiten: Ausgewaschene Felsen, Sandsteinformationen in den verschiedensten Farben und es wäre Sünd und Schade, wenn dies nicht geschützt worden wäre. Kurz vor Escalante übernachten wir im Petrified Forest State Park, wo wir bei einer interessanten Wanderung die versteinerten Baumstämme entdecken und bewundern. Weiter geht es über die schöne Schotterpiste „Hell‘s Backbone“, danach möchten wir zum Lower Creek Fall wandern. Der Parkplatz ist jedoch so voll, dass der Ranger uns gar nicht hinunter lässt – na sowas, lauter Wandervögel unterwegs? Er gibt uns jedoch einen Supertipp, wo wir übernachten können, und wir landen einsam und alleine inmitten einer traumhaften Landschaft! Die Wanderung zum schönen Wasserfall starten wir somit am nächsten Morgen - noch sind wenige Leute unterwegs.

Capitol Reef Nationalpark

 

Den Capitol Reef Nationalpark kann man über verschiedene Strecken erreichen, eine besonders schöne führt von Boulder weg ca. 30 Meilen bis zum Eingang. Von dort hat man über die Klippe einen Blick von oben in den Park und dort wollen wir eigentlich wieder umkehren, denn die anschliessende Strecke soll sehr rau und schottrig sein. Hmmm, irgendwie haben wir keine Lust zum Umkehren und wir fahren und fahren, steigen aus und schauen und sehen plötzlich die Serpentinen der Burr Trail Road vor uns. Sollen wir es wagen und mit unserem Bussli da runter fahren? Aber klar, es reizt uns. Zum Glück, denn es ist ein herrliches Erlebnis und zudem auch völlig unproblematisch, sehr cool. Die restliche Fahrt im Capitol Reef Nationalpark ist viel holpriger und es klappert und schippert in einer doch ziemlichen Lautstärke.

 

Dieser Nationalpark fällt bereits auf der Karte durch seine lang gestreckte Form auf, die bedingt ist durch den Verlauf der 160km langen Bergkette, des Reef. Pionieren gaben dem Gebirge den Namen, denn Bergketten, die sich ihnen in den Weg stellten, bezeichneten sie gerne als Riff. Eine Tatsache, die sich aus der Seefahrt herleiten lässt. Geologisch richtig wäre eigentlich „Fold“ (Falte). Die Siedler waren beeindruckt von den grossen Felskuppen der höchsten Bergspitzen und verglichen sie mit dem Dach des Capitols.

 

Mit Wanderungen kann man auch diesen Park am besten erkunden, wir erklimmen daher auch hier die Berge und entdecken so den Cassidy Arch und die Hickman Bridge.

 

Übernachtungen finden wir immer ausserhalb des Parks an der Nottom Road, völlig alleine, ruhig und unter dem riesig leuchtenden Sternenhimmel.

Als wir den Capitol Reef nach zwei Tagen verlassen, legen wir einen Stopp im nahen Hanksville ein, wir finden WIFI und müssen uns wieder mal updaten. Wir sind immer in Kontakt mit Carmen und Ralf und merken, dass wir nur wenige Stunden voneinander entfernt sind und die beiden unterwegs sind in diesen Nationalpark. Da können wir uns ein Treffen natürlich nicht entgehen lassen, wir vereinbaren uns am Nachmittag eben an dieser schönen Nottom Road. Also rechts um kehrt und nix wie hin. Wir hissen die Schweizer Flagge, damit sie uns sehen und setzen uns mit einem Bierchen versehen nach draussen. Es dauert nicht sehr lange, da sehen wir das silbrige Pössl-Zitrönchen an uns vorbei rasen. Äh hallo, winke winke, die haben uns doch glatt übersehen. Ok, Auto startklar machen und nix wie hinter her. Die zwei haben aber in der Zwischenzeit unsere Wegbeschreibung nochmals genau angeschaut und kommen schon entgegen! Wir verbringen wieder mal einen wunderbaren Abend bei bester Pizza, mit etwas Alkohol und einem frischen, grandiosen Zopf am nächsten Morgen – herrlich war es!

Natural Bridge National Monument

 

Wir kommen am Abend beim National Monument an und finden direkt davor – eine rote Sandstrasse den Berg hoch fahrend – einen wunderbaren Übernachtungsplatz, mich wiederholend, in der roten Steinbergen, unter herrlichem Sternenhimmel usw.

Am Morgen fahren wir den Scenic Drive durch den Park und sehen die drei gut erhaltenen Steinbrücken, entstanden durch kleine Flüsse, welche sich durch den 230 Millionen alten Sandstein gefressen haben.

Gooseneck State Park

 

Durch die endlos scheinende, flache Wüste Arizonas erreichen wir über die kurvige UT261 den Gooseneck State Park. Von einem Aussichtspunkt kann man den „Gooseneck“, einen Teil des San Juan Rivers, bewundern. Die Aussicht ist gigantisch, wie der Fluss sich hier durch die Halbinseln schlängelt. Wäre sicher spannend, hier mit einem Schlauchboot durch zu fahren.

Canyon de Chelly National Monument

 

Gleichentags erreichen wir bereits das nächste National Monument – den Canyon de Chelly. Hier fährt man von einem Aussichtspunkt zum nächsten, sieht viel rote Canyons und bei einigen sogar noch gut erhaltene Pueblo-Häuser am Felsenrand. Wir freuen uns besonders auf den 240m hohen Felsenturm „Spiderrock“, denn das ist das Titelbild unseres Reiseführers. Als wir am späten Nachmittag oben ankommen, steht die Sonne leider so schlecht, dass es nicht daran zu denken ist, ein einigermassen schönes Bild zu machen. Also heisst es am Morgen nochmals hochfahren – und ich bin zufrieden und glücklich, denn die Sonne steht fast perfekt!

Petrified Forest Nationalpark

 

Dieser Nationalpark zeichnet sich durch zwei Naturereignisse aus: die Painted Desert, die in verschiedenen Rottönungen, unterbrochen vom Grün der Pflanzenwelt, einen sehr schönen Anblick bietet, und einer Ansammlung versteinerter Baumstämme, wie man sie nirgends sonst wo in dieser Anhäufung findet. Wir fahren durch den Park, halten an, fotografieren, fahren weiter und halten wieder an, fotografieren.


Wir merken, wir sind müde, haben so viel gesehen, sind übersättigt, brauchen eine Pause! Genau sechs Monate sind wir jetzt unterwegs. Seit gestern nun haben wir für drei Nächte ein Hotelzimmer in Las Vegas gebucht – ob das genug Pause ist, wohl kaum, aber nach dieser verrückten Stadt freuen wir uns bestimmt wieder auf das Weiterfahren. Wir waren beide schon in Las Vegas, freuen uns nun auf ein bisschen rumhängen, spazieren und natürlich spielen, vielleicht ja sogar gewinnen!


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