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Oregon

Oregon empfängt uns mit einer breiten Palette an Erlebnissen: Fischerorte und Sandstrände, Touristenrummel und verschlafene Buchten, Klippen und Felsen, Wiesen und Felder. In der Ortschaft Cannon Beach stoppen wir und laufen zum mächtigen Felsklotz Haystack Rock mitten im Pazifik, vor dem megaschönen weissen Sandstrand.

An der Nehalem Bay übernachten wir eine Nacht, der Strand ist riesig und eindrücklich, am Morgen, bei schönstem Sonnenschein entscheiden wir, nochmals eine Nacht zu bleiben. Eine halbe Stunde nach unserem Entscheid zieht der Nebel auf und wir frieren den ganzen Tag - sehr schade. Die nächsten Tage folgen wir weiter dieser zerklüfteten Küste, vorbei an den Orten mit den schönen Namen Rockaway Beach, Pacific City, Glenegen Beach usw. Wir machen einen Stopp an der Boiler Bay, steigen aus dem Auto und vor uns, ganz nah am Ufer, tummeln sich Grauwale, unglaublich. Das gleiche auch ein Stückchen weiter unter beim malerisch gelegenen Hectea Head Lighthouse.

Bei der Weiterfahrt erstrecken sich auf einmal während rund 50km zwischen Meer und ausgedehnten Waldgebieten Sanddünen, die sich bis zu 150m hoch auftürmen - die Oregon Dunes.

Unser nächstes Ziel ist der Redwood Nationalpark, welcher bereits zu Kalifornien gehört. Hier wollen wir die höchsten Bäume der Erde bestaunen - die Redwoods, auf Deutsch, die Küsten-Mammutbäume. Dieser Baum kann bis zu 112m Höhe erreichen, und vor ca. 160 Mio. Jahren, also zur Zeit der Dinosaurier, waren Redwood-Wälder auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Durch die Klimaveränderung im Laufe der Zeit ging ihr Verbreitungsgebiet stark zurück und heute bietet nur dieser schmale Küstenstreifen in Kalifornien ideale Lebensbedingungen. Diese riesigen, stummen Bäume beeindrucken uns sehr und wir spazieren viele Wege um sie zu bestaunen. Hier verabschieden wir uns auch wieder von Michi, sein Weg führt nach San Francisco, wir verlassen die Küste nun wieder und stechen ins Landesinnere, sind somit auch wieder nach Oregon.

In Grants Pass bekommt unser Bussli zuerst mal neue Schuhe, sprich wir ersetzen unsere Reifen, welche uns doch sehr weit gefahren haben. Das ganze Prozedere dauert nicht lange, frisch bereift und mit sicherem Tritt geht es weiter. Durch wüstenähnliche Prärien fahren wir bis zum Crater Lake Nationalpark. Schon die Indianer, die einst um den Crater Lake lebten, sahen in diesem intensiv-blauen Vulkansee etwas Mystisches, eine Schöpfung überirdischer Wesen. Dieser fast kreisrunde See mit einem Durchmesser von etwa 5km und einer Tiefe von 537m ist eine sogenannte Caldera, ein eingestürzter Vulkankegel, der letzte Ausbruch ist jedoch schon ca. 7'000 bis 8'000 Jahre her. Mit dem Auto kann man den See umfahren und viele Aussichtspunkte laden zum Anhalten, Staunen und Fotografieren ein, wir haben das Glück, diese fantastische Landschaft bei herrlichem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel zu erkunden.

Die nächste Sehenswürdigkeit lässt nicht lange auf sich warten, wir besuchen das Newberry National Volcanic Monument. Auch hier finden wir eine von Lavamassen geprägte Landschaft mit zwei blauen Seen, den Paulina Lake und den East Lake. Wir fahren eine 6,4km lange Schotterpiste auf 2'450m zum Paulina Peak hoch, und der ohrenbetäubende Lärm in unserem Auto hat sich gelohnt, der Ausblick ist grandios. Zur Krönung dieses wunderbaren Tages finden wir einen Übernachtungsplatz direkt am Paulina Lake, der es in unsere Top drei schafft!

Weiter geht unsere Reise durch die Prärie, nach dem Mittag halten wir an, essen ein Sandwich, da stösst plötzlich ein belgischer Mercedes-Sprinter zu uns, und wir lernen Kim und Seb kennen, welche zur Zeit, aber nicht mehr so lange, auf der gleichen Route unterwegs sind. Sie meinten, dass wir unbedingt die Painted Hill besuchen müssen, deren Abzweiger wir doch glatt vor etwa 10 Minuten verpasst haben. Wir kehren um und besuchen dieses einmalige National Monument. Danke Kim und Seb für den Tipp, es wäre eine Schande gewesen, wenn wir das verpasst hätten!!

Durch das Wallowa-Tal, welches an einen Garten Edens erinnert, erreichen wir am Abend den hübschen Ort Joseph. Kurz entschlossen halten wir bei einem Pub und setzen uns mit einem kühlen Bier nach draussen. Nach einer Weile werden wir auf einmal in breitem Schweizerdeutsch begrüsst und wir lernen - den vor vielen Jahren ausgewanderten Schwyzer Joe kennen. Er hat unser Auto gesehen und den Wirt gefragt, ob er wisse, ob jemand seiner Gäste aus der Schweiz ist. Da er uns gefragt hatte, woher wir kommen, konnte er Joe natürlich zielstrebig an unseren Tisch bringen. Wir plaudern eine ganze Weile, trinken nochmals eine feines Bier und geniessen den Abend. Übrigens ist der Ort Joseph nicht nach Joe benannt, sondern nach dem berühmten indianischen Nez-Percé Führer Chief Joseph. Joe, wir haben uns sehr gefreut dich kennen zu lernen, danke für das Bier, deine Erzählungen und den Übernachtungstipp.

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