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Ontario

Mit unseren neu erworbenen Fahrrädern folgen wir den schönen Radwegen entlang dem Ottawa River in die Stadt. Ottawa beeindruckt nicht wie andere nordamerikanische Grossstädte durch hohe Wolkenkratzer und riesige Geschäftsviertel, sondern eher durch den Charme einer liebenswerten Stadt in einer aussergewöhnlich schönen landschaftlichen Umgebung. Ottawa als Bundeshauptstadt Kanadas wird durch das Parlamentsgebäude auf dem Parliament Hill und den Rideau-Kanal, an dessem nördlichen Ende die Stadt liegt, geprägt. In den kalten Januar- und Februartagen wird der zugefrorene Rideau-Kanal zur längsten Schlittschuhbahn der Welt. Anscheinend fahren dann die in Anzügen gekleideten Herren mit ihrer Aktentasche unter dem Arm so zur Arbeit - so cool! Uns gefällt auch diese Stadt und wir verbringen einen gemütlichen Tag.

Am nächsten Tag folgen wir dem landschaftlich reizvollen Hwy 7 nach Carleton Place und anschliessend dem Mississippi River entlang durch das Ottawa Valley - die Fahrt war wunderschön und gegen Abend treffen wir im Algonquin Park ein. Erstmals auf unserer Reise buchen wir drei Nächte am gleichen Ort. Gerne möchten wir am nächsten Tag den Park erkunden und wir entschliessen uns für eine längere Wanderung, der Start ist nicht so weit von unserem Camping entfernt. Damit wir nicht mit dem Auto hinfahren müssen, schnappen wir uns die Räder und düsen los. Irgendwie finden wir auch nach längerem Suchen den Start der Wanderung nicht, dafür einen Bike Trail - jänu, dann machen wir halt eine Biketour mit Wanderschuhen (Velohosen wären eher von Vorteil gewesen)....Total kaputt aber glücklich über die schöne Fahrt sind wir am Nachmittag wieder zurück. Wir geniessen die nächsten Tage an diesem herrlichen Ort, ruhen, wandern und chillen.

Der nächste Stopp ist der Killarney Provincial Park, wo die Landschaft ein beeindruckendes Farbenspiel zeigt: dichte, dunkle Nadelbäume, ein heller, fast weisser Felsboden, ein blauer, oft wolkenloser Himmel und das tiefblaue oder smaragdgrüne Wasser des Lake Huron. Leider hat es einfach unendlich viele Black Flies und Mücken - es ist kaum zum Aushalten und man kann sich nur langärmlig und besser noch mit einem Moskitonetz ums Gesicht bewegen. Aber ich glaube, daran müssen wir uns gewöhnen, denn das wird sich in nächster Zeit nicht ändern, wenn man draussen in der Natur ist. Obwohl wir überall Mückengitter montiert haben, finden diese Viecher immer noch einen Weg hinein, und nach einer mühsamen Nacht hängen wir nun definitiv das Moskitonetz ums Bett. Nach eben dieser Nacht, wir sind seit sechs Uhr auf, sitzen wir im Bus, frühstücken - da steht doch tatsächlich ein Bär vor der Tür!! Der schlendert umher und sucht Nahrung. Er ist noch recht klein, vermutlich noch nicht so lange alleine unterwegs, aber irgendwie hätten wir nun nicht grad erwartet, dass der Bär bei uns vor dem Auto steht...Nach einiger Zeit macht er sich wieder auf den Weg in Richtung Wald.

 

Wir verbringen einige Stunden des Tages ausserhalb des Parkes, hoffen auf weniger dieser Stechbiester. Auf dem Rückweg - wir sind mit dem Auto unterwegs - folgen wir einem Abzeiger Richtung Public Beach, wir wollen kurz schauen, wie es da aussieht. Und was passiert, zwei kleine Bären überqueren die Strasse. Verblüfft halten wir an, erwarten, dass Mutter Bär noch folgt. Lange bleiben wir stehen, beobachten die Tiere, die Mutter sehen wir nirgends, komisch! Erstaunlich ist auch, dass hier überall am Ufer Häuser stehen und die kleinen Bären mittendrin, hoffen wir, dass die Mama sie von irgendwo versteckt beobachtet und beschützt!

 

Die nächsten Tage fahren wir dem Lake Superior entlang - dieser See ist das zweitgrösste Binnengewässer der Erde, seine Grösse entspricht etwa der von ganz Österreich! Auch verläuft die Grenze zwischen Kanada und den USA durch diesen riesigen See. Entlang dieser Strecke hat es unzählige schöne Provincial Parks, wo wir jeweils anhalten und ein oder zwei Nächte verbringen.

 

Einer dieser Parks ist der Sleeping Giant (Schlafender Riese) Provincial Park, wo es uns sehr gut gefällt. Wir haben einen Schlafplatz direkt am See, mit eigenem Steg. Zu diesem Park gibt es eine schöne Legende: Diese erzählt, dass lange bevor die Weissen dieses Gebiet besiedelten, hier die Ojibwa -Indianer lebten und den Gott Nanibijou, den "Grossen Geist" verehrten. Er lebte auf dem Mt. McKay und beobachtete und beschützte die Indianer, damit sie heil den "Gitchie Gumee", den Lake Superior, befahren konnten. Als Dank für ihre Opfergaben schenkte Nanibijou den Ojibwa eine reiche Silbermine, warnte sie aber, den Ort der Mine an die Weissen zu verraten. Ein geldgieriger Indianer erzählte aber den Weissen von der Silbermine. Als diese dann in ihren Kanus heranfuhren, kam ein grosser Sturm auf und alle ertranken. Am Morgen danach stieg die Halbinsel aus dem See in Form eines grossen, schlafenden Giganten auf - Nanibjiou hatte sich in einen grossen Stein verwandelt. Auf den Fotos sieht man ihn gut im Hintergrund!

 

Einige Tage später erreichen wir Kenora, das Zentrum des Sunset Country. Hier endet für uns der Reiseführer Kanada Osten. Der nächste, Kanada Westen, beginnt in Edmonton. Zuerst müssen wir also noch ca. 1'500km durch die Bundesstaaten Manitoba und Saskatchevan fahren. 

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Alex Nufer (Freitag, 13 Juni 2014 08:11)

    Traumhafte Landschaften, wunderschöne Fotos und spannende Berichte. Herrlich! :-)

  • #2

    virna (Samstag, 14 Juni 2014 07:16)

    händ ihr no alli zehche;-)?!noch däre begegnig mit dä schildkrot!

  • #3

    Babsy (Sonntag, 15 Juni 2014 11:58)

    Hallo ihr zwei, danke euch für die wundervollen Bilder und die super interessanten und spannenden Reiseinfos! Bin froh hast du wiedereinmal geschrieben. (S'Bärbeli hät scho angst ka.) Bei uns gibt's nicht viel neues, ausser das alle im WM Fieber stecken. :-) Machts gut, passt auf euch auf und geniesst es! Knutsch

  • #4

    Peti (Montag, 16 Juni 2014 13:54)

    Hey ihr zwei! Wunderbar eure Erlebnisse und Fotos zu bestaunen, wir denken sehr oft an euch, nur schreiben tut sich's noch nicht nur mit Gedanken... carpe diem:o)
    lg vo allne büh's

  • #5

    Simi (Dienstag, 17 Juni 2014 22:41)

    Saluti ihr Weltenbummler, hab schon gedacht, es gibt keine Berichte mehr... Vor dem Schlafengehen hab ich ein neues Ritual www.bussli on tour:)) toll, eure Erlebnisse mitzulesen. Weiterhin viel Spannendes und Erlebnisreiches. Herzlicher Gruss aus der Heimat (komme grad vom New Orleans)

  • #6

    Simi (Sonntag, 22 Juni 2014 01:06)

    Happy birthday to Denise!!!!! Feiert schön, wo immer ihr grad seid!
    Herzlicher Gruss Simi und Charly

  • #7

    babsi (Samstag, 05 Juli 2014 22:47)

    Hey ihr zwei...ich bestaune gerade zum ersten Mal diesen Blog. Kompliment! Das ist ja mega was ihr alles erlebt und zu sehen bekommt. Tolle Fotos! Ich wünsche euch weiterhin viele spannende Erlebnisse. Ganz liebe Grüsse